Notfallguide zu abgelaufenen Proteinen
Eine längere Trainingspause gehabt und jetzt wieder eine angebrochene Packung Eiweißpulver gefunden? Das Pulver vorher noch umgefüllt und dadurch keine Angabe eines Mindesthaltbarkeitsdatums mehr? Dann schaust du dir dein Eiweißpulver wahrscheinlich skeptisch an, riechst einmal, aber traust dich nicht so recht zu probieren. Hier erfährst du, was wichtig ist.
In der Regel hat ein neu gekauftes Eiweißpulver ein mindestens ein Jahr in der Zukunft liegendes Mindesthaltbarkeitsdatum. Jede Packung muss auch ein Datum ausweisen. Du findest es meistens auf dem Etikett oder auf dem Hals oder Boden der Dose. Wie bei allen Lebensmitteln bedeutet ein Überschreiten des Datums aber nicht, dass das Produkt nicht mehr gut ist. Es wird dir nur keiner mehr dafür garantieren, dass es die gleiche Qualität wie vorher hat und dass dir davon nicht schlecht wird (auch wir nicht).
Ein Proteinpulver ist ein sehr trockenes Produkt und damit eher weniger anfällig für Verderbung. Die Proteine können ihre Struktur verlieren, was aber nicht so schlimm ist, da unser Körper sie sowieso in ihre Bausteine, sprich Aminosäuren zerlegt, um sie zu verwerten. Zugesetzte Aromen können verfliegen und damit den Geschmack verändern. Enthaltene Fette können ranzig werden. Bei den Fetten sehe ich die größte Problematik bzgl. Verderblichkeit. Auch wenn sie nur zu einem kleinen Teil enthalten sind, kann ranziges Fett doch ziemlich fies für den Körper sein.
Die Erfahrungen mit Eiweißpulver, das sein “Verfallsdatum” überschritten hat, gehen stark auseinander. Während manche zwei Jahre abgelaufenes Pulver noch einwandfrei vertragen haben und es noch normal geschmeckt hat, schmecken andere schon nach zwei Monaten über dem Datum einen Unterschied und bekommen Durchfall. Hier spielt wohl das jeweilige Produkt, individuelle Sensibilität und sicher auch Glück eine Rolle. Bei nur einigen Wochen über das MHD hinaus, muss man aber schon ziemliches Pech haben, damit es schief geht. Mögliche Folgen vom Konsum verdorbenen Eiweißpulvers sind:
Einbußen bei Geschmack und Löslichkeit
hohe Wahrscheinlichkeit
Durchfall
mittlere Wahrscheinlichkeit
Lebensmittelvergiftung
niedrige Wahrscheinlichkeit
Hier gilt es abzuwägen, ob man ein Risiko eingehen möchte. Erstmal sollte man sich das Pulver genau ansehen, einmal riechen, dann evtl. eine kleine Menge probieren, prüfen ob es normal schmeckt und man es verträgt. Bist du dir dann immer noch unsicher, schmeiß das alte Zeug weg und besorg dir neues Protein. Deine Gesundheit ist immer noch unbezahlbar und eine Lebensmittelvergiftung kann dich in deinem Training enorm zurückwerfen.
Eiweißpulver muss unbedingt trocken bleiben. Erstens verklumpt es sonst und zweitens bietet Feuchtigkeit Mikroorganismen die Möglichkeit sich zu vermehren. Daher die Packung immer gut verschließen, wenn möglich auf eine niedrige Luftfeuchtigkeit achten und auf keinen Fall mit nassen Löffeln oder sonstigen Gerätschaften im Pulver hantieren.
Hitze beschleunigt den Ablauf aller chemischen Prozesse und damit auch den Zerfall der Proteine und mögliche Verderbungsabläufe. Du kannst dein Eiweißpulver aber bei normaler Raumtemperatur lagern. Wenn du die Möglichkeit dazu hast, stelle es an einen kühlen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung.
Oxidation durch Sauerstoff betrifft sowohl Proteine als auch Fette. Die Proteine können ihre Struktur verlieren und Fette ranzig werden. Das größere Problem sind hier die Fette, da sie zum Ersten anfälliger sind und zum Zweiten die Folgen unangenehmer. Außerdem ist die Luftfeuchtigkeit schlecht für das Pulver. Daher nochmal – die Packung deines Eiweißpulvers immer gut verschließen.
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